Submission — Benny Blanco

Pure Magie

Seit mehr als zehn Jahren versorgt der US-Erfolgsproduzent Benny Blanco die internationale Musikszene mit Hits, nun tritt er als Künstler selbst auf die Bühne. Warum er bereits als Kind seinem musikalischen Instinkt gefolgt ist, hat er für uns aufgeschrieben – und dabei gleich sein neues Video „Eastside“ mitgebracht.

28. Juli 2018 — MYP N° 23 »Instinkt« — Text: Benny Blanco, Foto: Management

In den vergangenen Monaten habe ich doch tatsächlich ein paar Punkte von meiner Liste mit Dingen, die ich unbedingt mal machen will, abhaken können – ich habe zum Beispiel an Veröffentlichungen wie „ye“, „Kids See Ghosts“ und an dem Album von Nas mitgearbeitet… und jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass meine Mutter mich aus dem Traum rausholt und sagt, dass ich zu spät zur ersten Stunde bin. Na ja, bisher ist sie noch nicht aufgetaucht – ha!

Als ich klein war, habe ich den ganzen Tag an nichts anderes gedacht als an Musik. Morgens beim Aufstehen dachte ich an sie und abends beim Einschlafen auch. Ich bin oft von der Schule nachhause gerannt, um im Netz irgendwelche Linernotes zu suchen, sie auszudrucken und dann ein Ratespiel zu spielen: Die Seite mit den Producer-Namen war verdeckt und ich musste erraten, wer welchen Beat produziert hatte – erst dann durfte ich gucken, ob ich richtig gelegen hatte. Dazu suchte ich alle Samplequellen zu meinen Lieblingssongs raus und versuchte, die Beats genau so nachzubauen. Außerdem schaute ich mir jedes Video bei MTV und BET an, ich klebte regelrecht am Bildschirm.

Auch im Auto hörte ich immer Musik und sang jede Zeile mit, während ich sehnsüchtig aus dem Fenster schaute und mir vorstellte, ich wäre im dazugehörigen Videoclip zu sehen. Und dann habe ich meinen Eltern immer wieder in die Augen geschaut und zu ihnen gesagt: „Es gibt keinen Plan B,“ – und: „Ich werde das schaffen.“ Ich hatte einerseits natürlich Schiss, aber andererseits auch nicht… Musik ist pure Magie und wir müssen sie auch so behandeln.

Ich habe über meine Zukunft nachgedacht, darüber, wie ich mir den weiteren Verlauf meiner Karriere wünschen würde. Dabei habe ich den Entschluss gefasst, einige Songs unter dem Namen Benny Blanco zu veröffentlichen… und keine Sorge: Ich werde sie bestimmt nicht selbst einsingen mit meiner beschissen-nasalen Gesangsstimme. Stattdessen habe ich meine ganzen Freunde gebeten sie einzusingen. Ich hoffe, sie gefallen euch – und wenn nicht, dann ist das auch egal, weil sie mir gefallen!

Love, Benny