Submission — Felix Kessler

Allein mit der Nacht

14. April 2013 — MYP No. 10 »Meine Nacht« — Text & Foto: Felix Kessler

Die Nächte von Montag bis Freitag haben ihren Platz am Schreibtisch oder am Computer. Da sitze ich im Licht meiner Tischlampe und arbeite für die Schule oder die Fotografie. Müde von der Schule nachhause kommend verlege ich einen Teil der Nacht auf den Nachmittag und halte eine Siesta.

In Nachtschichten mache ich mir dann einen Mitternachtstee bei guter Musik, die mich wachhält. Wieso sollte ich auch wichtige Arbeiten am Tage verrichten, wenn mich ein Jeder und Alles ablenkt? Die Nacht ist so viel beruhigender und bringt mich viel weniger von meinen Zielen ab.

Nächte von Freitag bis Sonntag verbringe ich oft draußen. Außerhalb meiner vier Wände wirken sie so ganz anders auf mich. Straßen werden leerer, die Luft kühler, die Geschäfte einsamer.

Sterne funkeln vom Himmel wie Diamanten eines Colliers. Ihr Licht trifft auf das der Straßenlaternen, mit dem sie ein eigenes Ganzes bilden. Die nächtliche Ruhe hat den Tag beendet. Mystisch und undurchschaubar legt sie sich über den Tag – es gibt nur noch die Nacht und mich. Ich erfahre ein ganz eigenes Gefühl der Freiheit, das die Sorgen des Tages nicht mehr kennt.

Ungebunden an Pflichten, kann ich frei entscheiden, was ich mit der noch jungen Nacht anstellen will. Wenn junge Nächte auf junge Menschen wie mich treffen, beflügeln sie zu einem starken Abenteuerdrang, der zu einem größeren Erfahrungsschatz und neuen Eindrücken führt. Amerika wurde bestimmt bei Nacht entdeckt.