Submission — Lisa Jureczko

Stiller Protest

20. Juli 2010 — Text & Foto: Lisa Jureczko

Es gibt diese Momente der stillen Melancholie. Momente, in denen man sich einsam und leer fühlt, ausgelaugt und des Lebens müde. Einfach so. Weil man so ist, wie man eben ist. Scheinbar grundlos, und doch gibt es so viele Gründe. Abgründe.

Und während diese Melancholie dich überkommt, protestierst du dagegen. Es ist ein stiller Protest gegen all diese Gedanken, die in deinem Kopf wüten und dir keine Ruhe lassen. Ein einsamer Protest, ein Kampf mit dir selbst. Und doch ist es ein Protest so vieler, gegen das Stigma – das Stigma der Gesellschaft, das Stigma der Vielen – das auf dir lastet wie das Himmelsgewölbe auf den Schultern des Atlas.

Die Gedanken in deinem Kopf, du hältst sie in eigenen Händen. Sei traurig, sei wütend, sei melancholisch. Aber lass deine Gedanken frei. Schaffe etwas Neues. Schaffe etwas, das zeigt, dass du mehr bist als nur dein Stigma.

Was dir bleibt, ist die Transformation deiner Melancholie in etwas Positives. Was dir bleibt, ist die Kunst.